Samstag, 12. Juli 2008

Unwetter

Heute war und ist mal Unwetter in Barcelona. Ich hatte schon fast vergessen wie das so ist, und fast hätte ich auch nicht so viel davon mitgekriegt, denn eigentlich bin ich nämlich "kzH", krank zu Hause, und hab mir für das WE Bettruhe verordnet. Und ich gebe den Klimaanlagen die volle Schuld an meinem leichten Schnupfen. So ein Ding hatte mich schonmal ausgerußt als ich bei Rico in Malaga war. Eine Busfahrt bei 14 Grad, während man Kleidung an hat, die den Draußentemperaturen von über 30 entsprechen. Das ist arschkalt, und ich kann bis heute nicht verstehen, warum man Klimaanlagen auf die niedrigst mögliche Einstellung stellen muß.
Also um es kurz zu machen: Ich mag Klimaanlagen nicht, und hier wimmelt es nur so davon.
Nachdem mich nun eins dieser Dinger auf dem Gewissen hat... naja jedenfalls so ein bisschen, aber als Mann leidet man ja gleich ganz schrecklich... da hab ich heute also fast den ganzen Tag im Bett verbracht. Irgendwann um 5 hab ich mich dann aber doch mal aufgerafft und was zu Essen gekauft. Muß halt sein. Da ja aber etwas Bewegung auch nicht so schlecht ist, hab ich mich noch auf den Weg zum Baumarkt gemacht. Und da Heimwerkeln hier scheinbar nicht so ein Volksport ist wie bei uns, werden Baumärkte hier auch von deutschen Firmeb hingesetzt. Man steht also nicht vor Regalen und fragt sich was das eigentlich ist was sie einem da verkaufen wollen, und wo stattdessen das Zeug ist was man haben möchte, nein, man geht in den Laden, findet sich spontan zurecht, findet das was man möchte dort wo man es erwartet. Es ist herrlich. Ihr glaub garnicht wie schön es war in Castelldefels zum ersten Mal den Lidl zu betreten. Nach schon aufgegebener Suche nach ganz normalem Müsli, Lachsschinken, Brot und solchen Sachen, Dingen die man spanischen Supermärkten vergeblich sucht, erblickt man nun alles auf einem Fleck, wie im Paradis. (Ich hätte nicht gedacht, daß ich Lidl mal als Paradis bezeichnen würde, aber für einen Deutschen in Spanien ist das so. Und ich bin da längst nicht der einzige.)

Aus dem Baumarkt hab ich jetzt jedenfalls einen Akkubohrer, ne coole Farbwechsellampe, Verteilersteckdose usw. ... mit dem Holz für das Bett muß ich nochmal nen genauen Plan machen.
Als ich aus dem Laden wieder raus wollte hatten sich die grauen Wolken inzwischen verdichtet und zu regnen angefangen, genauergesagt zu schütten. Auf den Straßen floßen Bäche, und ich mit meinem T-Shirt und Sandalen, und einer Plastiktüte in der Hand, bin dann nach kurzem Zögern losgesprungen um eine Bushaltestelle zu finden. Drei Zwischenstopps, 100m im Regen und ein halb durchgeweichtes T-Shirt später war ich dann dort, im Trocknen. Aber die Vorfreude auf den gut gekühlten Bus hielt die Stimmung in Grenzen. Das Ziel war erst an der Wohnungstür erreicht, und dazwischen hieß es nochmal Umsteigen zur Metro. Auf der Fahrt mußte ich feststellen, daß die meisten Leute wesentlich besser vorbereitet waren als ich, also zum Beispiel mit Schirm. Vor allem die Mädels, aus dem Wet-T-Shirt-Contest wurde also leider nix. Und ich mußte mir eingestehen, daß ich schon als ich los bin gesehen habe, daß es bald regnen wird, die Tatsache aber großzügig ignoriert habe, also quasi offenen Auges ins Verderben gerannt bin. Selbst schuld!
Der Ausgang von der Metro war nochmal der Hammer. Da hat es schon auf dem Weg zum Ausgang, noch um die Ecke auf der letzten Rolltreppe Regentropfen hingeweht. Entsprechend zögerlich waren die Leute dann sich wirklich raus zu trauen, vor allem weil da gerade noch zwei wasserfallartige Schwälle runter kamen, die wohl von einem Laster herrührten. Da ich aber nur noch 10 Meter bis zu Haustür vor mir hatte bin mal mutig losgestürmt und war dann endlich im Ziel, zuhause, unter der warmen Dusche. :-)

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