Sonntag, 29. Juni 2008

Campeones, campeones

Naja, wenigstes die anderen können sich freuen, und das tun sie auch :-)
Man muß ja dummerweise sagen daß die Spanier ganz klar besser waren und es auch locker 3:0 hätte stehen können. Bloß dem Torres gönn ich es überhaupt nicht. Der fällt ja schon immer um wenn man ihn nur anguckt, so eine Püppi.

Und weil einige gefragt haben, ob ich denn für Deutschland oder Spanien bin: Ich hab nicht das Gefühl gewonnen zu haben. Ich guck mir die anderen an, wie sie sich freuen, aber im Herzen bin ich dann doch Deutscher.
So, dann hau mich mal ins Bett, warte bis die Spanier aufhören auf der Straße rumzuhupen und heul inzwischen ein bisschen :-)

Apolo 2

Moin. Ich hab von gestern irgendwie noch ein ziemliches Fiepen im linken Ohr und esse gerade ein Stück Paprika, weil mir alles andere momentan zu aufwendig zum Zubereiten erscheint. Man sollte es sich übrigens überlegen, ob man Paprika in der Öffentlichkeit ißt. Damit zieht man nämlich ziemlich viel Aufmerksamkeit auf sich. Kleine Mädchen gucken einen mit großen Augen an und drehen einem sogar im Vorbeigehen den Kopf noch hinterher. Die älteren Menschen gucken auch leicht irritiert, und Nico hatte mich beim Loslaufen schon gefragt:"Wie jetzt? Du willst das einfach so essen?" Scheinbar ißt hier keiner Gemüse.
Aber gut zu wissen, wenn man mal die Blicke auf sich ziehen will, einfach ein Stück Paprika.

So, aber eigentlich wollte ich ja die Kategorie "Clubtestberichte" starten.
Gestern waren wir also im Apolo, genaugenommen im Apolo 2, weil es da nämlich zwei separate Diskos gibt, die aus mir unverständlichen Gründen nicht miteinander verbunden sind. Und genaugenommen waren wir auch erst heute dort, selbst nach meiner Definition ("morgen" ist nach dem Schlafen), weil André nach dem Essen mit seinen Spaniern so lange gebraucht hat um die mal zum Loslaufen zu bewegen, daß ich zwischendurch schon nahezu eingepennt bin.
Eigentlich bin ich ja von diesen Öffnungszeiten von 0-6 Uhr oder dergleichen nicht so überzeugt, (schließlich haben wir ja in Berlin beim DA-Treffen mal festgestellt, daß man auch um 9 oder 10 schon jede Menge Spaß haben kann), aber einen Vorteil hats: Man muß das Licht nicht anschalten, wenn man nach Hause kommt.

Der Club selbst hat ne 2 bis 3 verdient, also nix wirklich herausragendes. Die Musik ist ... ähm, hmmm.... irgendwas so ähnlich wie Rock mit teilweise recht harten Beats und manchmal so seltsamen Rhythmen wie bei Ska .... also verdammt schnell, wenn man dazu tanzen will.
Also sagen wirs mal so: Geht so, aber da geht noch was. :-)

Samstag, 28. Juni 2008

Sant Joan

Zu allem Überfluß der EM und dem damit verbundenen Alkoholkonsum war am Dienstag noch ein eigenwilliger katalanischer Feiertag names Sant Joan, eine Art Sonnenwendfeier. Das ganze ist so eine Mischung aus BRN und Silvester, mit Festivitäten in einigen Stadtvierteln, Feuern auf der Kreuzung, Musikbands und Knallern, wobei auch die dem +10dB Gesetz Spaniens gehorchen. Da hier alles lauter ist, werfen die 7-jährigen hier Böller von der Kategorie "Tschechenböller" rum, und was die Jugendlichen dann machen will ich garnicht wissen...
Was Raketen und Ästhetik des Lichtspektakels angeht kann sich das aber trotzdem noch lange nicht mit einem Silvester in Deutschland messen.
Das ist aber auch nicht Sinn der Sache, sondern entsprechend dem wie es mir vorher beschrieben wurde: "An den Strand gehen, sich hemmungslos besaufen, und Knaller rumwerfen". Wir waren dann also nach dem Vorgeplänkel auch am Strand, zusammen mit quasi allen anderen Einwohnern Barcelonas, was das Metrosystem doch an seine Grenzen bringt.
Mal abgesehen, daß uns dort noch eine Amerikanerin zugelaufen ist, die scheinbar heiß auf Felix war, und die wir dann noch nach Hause gebracht haben (ohne Felix dort zu lassen) ist am Strand nicht mehr viel passiert. Auf dem Rückweg mit den Jungs durch die Stadt hab ich noch gelernt, daß alle dunkelhäutigen Frauen, die man um die Uhrzeit auf den Ramblas (das ist ne Straße) trifft, Prostituierte sind, und alle Typen die nicht deutlich aussehen wie Touristen Drogenhändler. Man wird also alle 10 Meter angequatscht ob man nicht das eine oder das andere möchte. Mitten im Zentrum, also einer Straße die quasi der Prager Straße in Dresden entspricht. Da ich ohnehin schon ziemlich betrunken war, und die Damen auch etwas suspekt waren, hab ich die nett gemeinten Angebote dann doch alle ausgeschlagen und bin so nach Hause.

Wir kaufen eine Matraze

Das war ja mal wieder Kommunikation vom Feinsten.
Ich war gerade in dem Matrazenladen hier um die Ecke, weil ich mir mal eine ordentliche Matraze zulegen will, also nicht so ein Federkern-Teil, wie ich im Moment hier rumliegen habe.
Also ich muß sagen: Die Frau hat sich echt Mühe gegeben, und nach einer dreiviertel Stunde weiß ich jetzt daß blando = weich heißt, und daß die Frau sogar eine Erklärung dafür hat, warum mir die eine Matraze wärmer vorkommt als die andere. Da gibts nämlich ein tolles Material von der NASA was die Wärme gut wegtransportiert. Nach den Teflon-Pfannen also schon die zweite sinnvolle Erfindung der NASA.
Und Latex ist im Gegensatz zu meiner bisherigen Annahme übrigens garnichts künstliches sondern aus Harz (oder was auch immer "Tränen von Bäumen" noch sein können).
Der einzige Haken ist noch, daß die Matrazen in dem Laden ziemlich teuer sind...

Sonntag, 15. Juni 2008

IKEA

Gestern war ich mal im hiesigen IKEA und hab mir einen Schrank geholt. Aus Gründen die mir nicht ganz klar sind, kosten Schränke hier prinzipiell mehr als die baugleiche Version in Deutschland. Dafür gibts die HotDogs in einfacher Ausführung für 50 Cent.

Was aber ein viel tragischerer Unterschied ist, sind die Bettdeckenmaße: Auch da gibts länderspezifische Angebotsanpassungen. In Deutschland ist die Standardbettdecke 2,20m lang. Hier gibts zwei Varianten. Die Einzelbettdecke mit 2,00m x 1,40m, und die Doppelbettdecke mit 2,20m x 2,40m. (Scheinbar sind Spanier etwas kürzer) Für mich bedeutet das, daß entweder die Füße rausgucken oder ich mich dreimal in die Bettdecke einwickeln kann. Naja ... da mir der Gedanke an kalte Füße überhaupt nicht gefällt, hab ich jetzt eine Riesenbettdecke.

Aber mal zurück zum Schrank: Ich bin dann also mit meinem 30kg-Packet losgezogen und mit Bus und Metro möglichst Trageweg-minimiert nach Hause gefahren. 30 Kilo, da denkt man sich: Das trägst du auch manchmal durch die Berge, da wirst du wohl diese Kiste nach Hause kriegen. Es ging auch, aber ich war doch ziemlich fertig als ich dann endlich angekommen war.

Heute vormittag stand dann die nächste Aktion an: Das Zusammenbauen. Ich hatte schon leichte Befürchtungen, daß es in der Wohnung nicht genug Werkzeug gibt, welche ich aber mit der üblichen Portion Zweckoptimismus ignoriert habe, bis das Problem in Form einer aufgerissenen Verpackungskiste unmittelbar vor mir lag.
Und Paolos Antwort war wie befürchtet: "Hmm, nein, tut mir leid, also wir hatten mal eine Werkzeugkiste, aber die gehörte Jose (der Typ der vorher in meinem Zimmer gewohnt hat)"
Ok, was solls. Man braucht nicht unbedingt einen Kreuzschlitzschraubenzieher. Ich hab ja immernoch mein MacGyver-Taschenmesser und ein Eisgerät, welches man als Hammer mißbrauchen kann. Erstaunlicherweise reicht das tatsächlich aus!
Morgen hole ich mir noch einen Schrank zum zusammenbauen :-)

Ja, ich bin ein fauler Sack

Nach all den Beschwerden, daß der Blog gerade ziemlich schleift, mußte ich ja feststellen, daß die Leserschaft doch größer ist als ich dachte. Jetzt bin ich also einerseits gerührt, andererseits hab ich ein ziemlich schlechtes Gewissen. Und inzwischen sind mir auch die Ausreden, wie Internet zuhause geht nicht oder so, ausgegangen... Naja, da muß ich wohl mal wieder ran ;-)

Also in Kurzform: Was ist inzwischen passiert?
Vor nem guten Monat bin ich ja umgezogen. Das stellte sich jedoch nach ein paar Tagen als unkluge Entscheidung heraus. Die Hauptmieterin war etwas komisch, sodaß für mich ziemlich schnell feststand daß ich dort nicht lange bleiben werde. Als sie dann auch noch ihre Meinung zum Thema Besuch änderte und jugendherbergsmäßig Geld kassieren wollte, wenn Katha und Elli zu Besuch kommen, war die Sache für mich endgültig gegessen.
Also merkt euch: Zieht niemals bei einer über 30-jährigen, vom Leben und allem enttäuschten, überarbeiteten, ständig müden und kopfschmerzen-habenden, lichtscheuen Lehrerin ein, die neben Geldproblemen auch noch einen Ordnungs-Tick hat.
Zum Glück ist man ja recht mobil wenn alles was man so hat in einen Koffer paßt ;-)

Inzwischen wohne ich wieder quasi um die Ecke von meiner ersten Wohnung (fünf Blocks entfernt), mit wesentlich angenehmeren Mitbewohnern und einer saugeilen Dachterrasse.
Die Chancen stehen also gut, daß ich diesmal länger als einen Monat hier wohnen bleibe. :-)